Kassel Druseltal

Ehemalige SS-Barracke .

Kassel Druseltal wurde als Außenlager von Buchenwald 1943 errichtet. Die männlichen Häftlinge wurden in einem ehemaligen Kriegsgefangenenlager außerhalb der Stadt Kassel an der Straße nach Habichtswald-Ehlen gefangen gehalten und wurden durch die SS schwer misshandelt, manche von ihnen ermordet. Sie mussten Zwangsarbeit an Baustellen für SS Baracken und Stollen außerhalb und innerhalb Kassels verrichten.[1]

Zur aktuellen Situation der Standorte des Außenlagers und der Zwangsarbeit heißt es auf der Website des Projekts „Buchenwald war überall. Netzwerk der Außenlager“:

„Gerichtliche Verfahren gegen die SS-Wachmannschaften nach 1945 konnten nicht ermittelt werden. Die von den Häftlingen errichteten Gebäude, die die SS-Bauleitung nutzte, werden aktuell renoviert. Der Ortbeirat hat beschlossen, vor Ort eine neue Gedenktafel anbringen zu lassen. Der Gedenktext lautet: „Zur Erinnerung an die Zwangsarbeit der Gefangenen des Außenlagers Kassel Druseltal des Konzentrationslagers Buchenwald, die vom Juli 1943 bis zum April 1945 Bauarbeiten für die SS in Kassel leisten mussten. Die Mehrzahl der 284 Häftlinge, die von 1943 bis 1945 im Druseltal inhaftiert waren, kamen aus Polen und Russland. Auch Tschechen, Niederländer, Belgier, Franzosen, Italiener und Deutsche waren darunter – viele von ihnen waren politische Gefangene. Die beiden Gebäude oben am Panoramaweg, auf die der Blick fällt, wurden von den Gefangenen als Befehlsstellen für den höheren SS- und Polizeiführer Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont errichtet. Drei inzwischen abgerissene Baracken bauten die Gefangenen ‚An den Eichen‘ unterhalb des Freibades Wilhelmhöhe.“[2]

Die Fotografie, auf der die durch Zwangsarbeit errichteten Baracke für SS-Verwaltung am Panoramaweg zu sehen sind, entstand 2020. Hier kann man die verfallenen Gebäudeüberreste, die von einer Baustelle verschluckt werden, noch erkennen. Inzwischen ist davon nichts mehr zu sehen und unsichtbar bleibt auch die Geschichte des Ortes. Stattdessen steht dort die Landesabteilung des Amts für Forstwirtschaft Hessen, bisher ohne Schild, wobei es an Schildern rund herum nicht mangelt: sie verweisen auf die Wanderwege der „GrimmHeimat NordHessen“.


[1] Vgl. Website des Projekts „Buchenwald war überall. Netzwerk der Außenlager“: https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=43 (Stand 07.09.2022).

[2] Ebd.

Links


Literatur

Wolfang Benz; Barbara Distel (Hsg:innen): Der Ort des Terrors. Geschichte nationalsozialistischer Konzentrationslager, Bd. 1-9, München 2005.


Online Quellen

Encyclopedia of Camps and Ghettos, 1933–1945. A Publication Project of the United States Holocaust Memorial Museum
Website des Projekts „Buchenwald war überall. Netzwerk der Außenlager“


Künstlerische Interventionen und Auseinandersetzungen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen